Eine Eigenschaft, die es lohnt, erkannt und anerkannt zu werden!
Dein Kind drückt seine Gefühle impulsiv und sehr dramatisch aus? Es ist schnell überreizt und dreht dann total auf? Oder ist es übervorsichtig oder ängstlich und zieht sich bei Überforderung zurück?
Klamotten und ganz generell sich anziehen ist ein Thema? Das Etikett, die Naht oder der Stoff stört? Die Sachen sind zu eng, zu warm oder nicht richtig geschnitten?
Dein Kind stellt viele tiefsinnige Fragen und hat teils komplizierte Gedanken für sein/ihr Alter?
Diese und weitere Merkmale können auf eine Hochsensibilität hinweisen. Studien haben ergeben, dass 15-20% aller Menschen (Erwachsene und Kinder) hochsensibel sind.
Es ist mittlerweile bewiesen, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale angeboren sind und ebenso wie braunes oder blondes Haar in den Genen angelegt ist.
Der angeborene Persönlichkeitstyp ist vergleichbar mit einem Betriebssystem, auf dem wir lebenslänglich laufen. Updates und Downloads neuer Programme ermöglichen aber eine dynamische Weiterentwicklung der Persönlichkeit im Laufe des Lebens.
Unsere angeborene Persönlichkeitstypologie ist als dominierendes Muster zu verstehen, mit der wir die Welt erfahren, begreifen und verstehen. Auf Basis dieses Musters entwickelt sich die Persönlichkeit unter folgenden Einflüssen:
Zu den bekanntesten angeborenen Merkmalen der Persönlichkeit gehört z.B. die Ausprägung, ob wir introvertiert oder extrovertiert sind. Ebenso ist es mit der Hochsensibilität.
Was ist Hochsensibilität eigentlich?
In den Forschungsarbeiten von Dr. Elaine Aron, die den Begriff “Highly Sensitive Person” (HSP)
maßgebend
geprägt hat, wurden folgende wichtige Fakten herausgearbeitet:
Unsere Sinneseindrücke, unsere Wahrnehmung und unsere Empfindungen laufen bei uns Menschen durch einen Filter, der die für uns relevanten oder interessanten Details herausfiltert, um diese dann in reduzierter Form weiterzuverarbeiten. Hochsensible Menschen haben einen sehr viel schlechteren bzw. großlöchrigeren Filter als andere Menschen. Sie haben also insgesamt viel mehr zu verarbeiten und sind deshalb auch viel schneller überreizt.
Herausforderungen hochsensibler Kinder:
Bei allen Hochsensiblen ist die größte Herausforderung die Überreizung / Überstimulation.
Besondere Fähigkeiten und Wesenszüge hochsensibler Kinder
Die 2 HS-Typen
Man stellte fest, dass sich die Hochsensibilität entsprechend unterschiedlicher Persönlichkeiten in 2 verschiedene Typen unterteilen lässt. Ich nenne sie den
Intro-HS-Typ und den
Extro-HS-Typ. Sie reagieren unterschiedlich auf sensorische, emotionale und intellektuelle Überreizung und unterscheiden sich auch in ihrem Verhalten:
Wie eine achtsame Begleitung von hochsensiblen Kindern gelingt
1. ERKENNEN und ANERKENNEN der Hochsensibilität
Das Erkennen und Anerkennen dieses Persönlichkeitsmerkmals ist die Basis für einen typgerechten Umgang mit deinem Kind, denn erst wenn du verstehst, wie es empfindet und welche Bedürfnisse es in welchem Moment hat, kannst du darauf gut eingehen. Dein Kind wird sich gesehen und verstanden fühlen. So ist eine langfristige und vertrauensvolle Beziehung zwischen dir und deinem Kind möglich.
2. ÜBERREIZUNG regulieren
Mit dem Wissen über die Hochsensibilität kannst du dich besser in dein Kind hineinversetzen und schneller feststellen, ob und welche äußeren Reize dein Kind überstrapazieren.
Achte darauf:
3. Strategien zur Selbsthilfe entwickeln
Viele Eigenschaften der Hochsensibilität sind wertvoll und besonders. Hochsensible Menschen haben einige Fähigkeiten, die andere Persönlichkeitstypen in der Form nicht haben und dennoch können sie auch darunter leiden, wenn sie nicht wissen, wie sie konstruktiv mit diesen Eigenschaften umgehen. Um die Besonderheiten als Fähigkeiten im Leben nutzen zu können, bedarf es insbesondere an einem starken Bewusstsein für sich Selbst, seine Empfindungen, seine Wahrnehmung und seine eigenen Bedürfnisse.
Eltern können dieses Selbst-Bewusstsein (Selbstbewusstsein) bei ihren hochsensiblen Kindern stärken, in dem sie:
Wenn Du Dir noch unsicher bist, ob dein Kind evtl. zu den hochsensiblen Menschen gehört, stelle ich dir hier einen Test zur Verfügung. Er ist anonym und kostenlos.
Bitte beachte!
Hochsensibilität ist KEINE Diagnose, sie schliesst aber andere Diagnosen auch nicht aus.
Hochsensibilität kann ein "einfaches" Persönlichkeitsmerkmal sein oder aber eine Schnittstelle zu einer Entwicklungsstörung oder psychischen Erkrankung darstellen.
Solltest Du das Gefühl haben, dein Kind ist hochsensibel, würde ich mich freuen, wenn du DEINE Erfahrungen mit mir teilst:
- Was sind für Dich die größten Herausforderungen?
- Welche Fähigkeiten deines Kindes schließt du auf seine Hochsensibilität zurück?
Vielen Dank, dass Du deine Erfahrungen mit mir geteilt hast! Wir werden hier in Zukunft noch mehr das Thema Hochsensibilität aufgreifen, um allen Eltern die Möglichkeit zu geben mit dieser Besonderheit besonders gut umgehen zu können.
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