Freiheit durch Verbundenheit
Gegensätze sind doch möglich
Auf den ersten Blick scheinen Freiheit und Verbundenheit Gegensätze zu sein, doch wenn wir die Brücke zum Thema "frühkindliche Bindung" schlagen oder auch zum Thema "das magische Band aller Beziehungen", verstehen wir die Bedeutung von Freiheit und Verbundenheit im Erwachsenenalter, denn sie entspringen aus genau der gleichen Quelle:
aus den engsten Beziehungen in der Kindheit.
Das Konzept von Verbundenheit erlernen wir über das allererste, uns in die Wiege gelegte Bedürfnis nach Bindung.
Auf der Basis einer sicheren frühkindlichen Bindung erwächst das Urvertrauen in andere Menschen. Erleben wir im Laufe der Kindheit, dass die uns entgegengebrachte Liebe und Anerkennung durch die wichtigsten Bezugspersonen, bedingungslos sind, lernen wir Verbundenheit als etwas Beständiges kennen.
Im Gegensatz dazu sind Liebe und Bindung, die an äußere Umstände, Verhaltensweisen, Leistungen o.ä. geknüpft sind, nicht uneingeschränkt, nicht verlässlich und nicht beständig. Verbundenheit lässt dann keine Freiheit zu, sondern sie ist freiheitseinschränkend und macht von äußeren Einflussfaktoren abhängig.
Was wir als Kinder durch bedingungslose Liebe und Bindung lernen, ist vor allem das Vertrauen in uns selbst.
Nur wer gelernt hat, sich selbst zu vertrauen, kann auch in vertrauensvolle Verbundenheit mit anderen Menschen gehen.
Wahre Verbundenheit bedeutet Freiheit! Frei zu sein, wer man ist, zu tun, was man wirklich möchte, zu sagen, was man denkt und zu fühlen, was gerade da ist. Nur wer frei ist, ist bereit für uneingeschränkte Selbstfürsorge und wer schließlich gut für sich selbst sorgen kann, kann sich auch wieder bedingungslos verbinden und Liebe weitergeben.
Die Freiheit jedes Einzelnen sieht immer anders aus.
Begegnen wir unseren Kindern mit dem Ziel, dass sie bei uns sein dürfen wer sie sind, frei sind zu entscheiden, was ihnen gut tut und sagen zu dürfen, was sie denken, dann können wir uns auf ehrliche und bedinungslose Art tief mit ihnen verbinden!